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Wir stehen vor einer großen Herausforderung, wenn Mama Alltag und Job mit Bedürfnissen und Wünschen vereinbaren will. Vereinbarkeit kommt von vereinbaren. Dazu gibt es etliche Konzepte, die versuchen zu erklären, wie eine Vereinbarkeit von Job, Familie und Partnerschaft möglich ist. Klingt erst mal gut, dazu braucht es aber auch das nötige Handwerkszeug!

Balance im Leben für Mütter und Väter

Vereinbarkeit ist keinesfalls eine Geschlechterfrage, die den Frauen vorbehalten ist. Auch Männer, die sich dafür entscheiden in Elternzeit zu gehen, stehen kurz oder lang vor dem gleichen Problem: Eine Balance zwischen Leben und Beruf zu finden. Es handelt sich also offensichtlich um eine Herausforderung in unserer heutigen Gesellschaft und nicht um die persönlichen Fähigkeiten des Einzelnen. Das führt dazu, dass man sich zuweilen ohnmächtig fühlt und daran zweifelt, ob man diese Balance jemals finden wird.

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Vereinbarkeit bedeutet eigene Entscheidungen treffen

Als Mama in Elternzeit bist du nicht mehr die Hauptverdienende. Meiner Erfahrung nach, fällt das vor allem den starken Frauen schwer, die sehr viele Jahre in ihr ihr Studium und ihre Karriere investiert haben. Sobald sie Kinder haben, werden sie vor andere Entscheidungen gestellt. Auf der einen Seite willst du eine gute Mutter sein und dich um dein Baby kümmern. Auf der anderen Seite steht dein Job mit allen Zielen und Wünschen der vergangenen Jahre. Es ist ja auch wie ein Baby. Gepflegt und gehegt von Anfang an.

Viel wichtiger ist es diese Entscheidungen als weiteren Spielraum zu betrachten. Wir dürfen Entscheidungen treffen. Vereinbarkeit kommt von vereinbaren. Der Partner sollte dabei unterstützen. Auch deshalb ist es wichtig, an der Beziehung zueinander zu arbeiten. Mehr miteinander, weniger gegeneinander. Vielleicht einmal mehr sagen wie sehr man sich liebt. Es lohnt sich zu lernen Kompromisse einzugehen, den Alltag mit Kindern zusammen zu bewältigen und darüber zu reden. Jeder sollte dabei seine eigenen Stärken einbringen können und die Möglichkeit haben zu wachsen.

 

Vereinbarkeit ist Verantwortung

 

Es kommt immer mal wieder vor, dass sich Mama oder Papa in der neuen Rolle nicht zurechtfinden. Das beeinflusst auch das Berufsleben. Auf der Arbeit nicht mehr richtig mit einbezogen, Verantwortungsbereiche zurückgefahren – Du fühlst dich vielleicht abgestellt. Nicht mehr hundertprozentig zuverlässig, schließlich muss Mama die Verantwortung für die Kinder übernehmen. Vereinbarkeit leben kann heißen: „Wenn ich keine Stunden mehr kloppen kann, dann will ich wenigstens machen, was mir Spaß macht.“ Der Einfluss auf dein Stresslevel ist dabei enorm.

Wenn wir uns Vereinbarkeit wie ein Tauschgeschäft angucken ist es so: Meistens liegt mehr Verantwortung bei demjenigen, der weniger arbeitet. Der andere arbeitet so viel, dass der Kopf oft nicht frei ist. Weniger Konzentration auf die Familie und die Aufmerksamkeit schwindet. Das kann zu Ungereimtheiten führen. Dabei möchte Mama selbst ja auch einfach mal abschalten. In solchen Momenten ist es wichtig sich gegenseitig wertzuschätzen, sich klar zu machen, dass jeder seine Anerkennung verdient. Streit gehört auch dazu, denn Streit reinigt die Luft. Vereinbarkeit an der Stelle heißt auch an einem Strang zu ziehen, auch wenn der Tag auf der Arbeit oder Zuhause nervenaufreibend war.

 

Wo liegen deine Prioritäten?

 

Viele Elternteile denken sie haben keine Zeit mehr den eigenen Hobbys und Leidenschaften nachzugehen. Mir ging es als Mama genauso: Ich habe 25 Jahre lang Volleyball gespielt und bin einige Jahre dem Laufsport nachgegangen. Doch als meine Kleine geboren wurde, fiel es mir schwer diese Hobbys wieder in den Alltag zu integrieren. Das dann auch noch mit Partnerschaft und Job in Einklang zu bringen war unmöglich.

 

Früher war ich dreimal die Woche beim Training und stand jedes Wochenende in der Halle, um mich mit anderen zu messen. Ich habe das so sehr genossen. Doch was habe ich dann gemacht? Ich bin intensiv auf die Suche nach meinen Bedürfnissen gegangen. Dort liegt meiner Meinung nach der Schlüssel, um Vereinbarkeit zu leben. Was brauche ich wirklich und was bedeutet es mir? Was wird daraus für mich möglich? Erst wenn ich das klar habe wird mein Alltag wieder entspannt und erfüllt. Ach ja, die Lösung für mich ist wieder das Laufen gehen. Der sportliche Aspekt wiegt für mich im Moment schwerer als beispielsweise der Austausch mit Mannschaftskollegen.

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Vereinbarkeit leben

Finde heraus, was dich wirklich glücklich macht!

Wechsel zum Beispiel die Sichtweise: Beobachte einmal deinen Partner, während er mit den Kindern spielt. Manches Mal wirst du ein besonderes Leuchten in den Augen wahrnehmen – DAS ist der Moment, der zum Glück beiträgt, das was auch dich als Kind schon glücklich gemacht hat. Als erwachsene Person fällt es einem meist nicht mehr so einfach herauszufinden, was Erfüllung bedeutet, aber woran liegt das?

Entdecke dein inneres Kind

Im Laufe der Jahre haben wir aufgehört auf unser Bauchgefühl zu hören und angefangen uns den äußeren Umständen anzupassen. Die Kindheit ist unser bester Indikator. Um es mit den Worten von Gerald Hüther zu beschreiben: Wir waren nie so begeisterungsfähig wie in den ersten sechs Jahren unseres Lebens. Genau deshalb sind die ersten sechs Jahre des eigenen Kindes so wertvoll. Zu sehen, wie sich dein Kind freut, wenn es die Gummistiefel anzieht, um im Regen draußen spielen zu gehen, durch Pfützen zu springen und die kleinen Dinge des Lebens auskostet. Dieses warme Gefühl von Freiheit kannst auch du wiederfinden.

Zeit für deine Partnerschaft

Die Grundlage für eure Familie ist die Liebe. Vereinbarkeit beginnt genau dort. Es lohnt sich das im Blick zu behalten. Geht zusammen aus. Tauscht euch über eure Gedanken und Gefühle aus und seid füreinander da. Nehmt euch die Zeit euch regelmäßig zu sagen was ihr am jeweils anderen schätzt und warum ihr euch damals verliebt habt. Auch die anspruchsvollste Zeit, geht irgendwann vorbei. Denn – ja – auch deine Kinder suchen mehr Freiräume, umso älter sie werden. Dadurch entstehen automatisch wieder Freiräume für die eigene Partnerschaft. Warte nicht darauf, sondern lerne den Moment zu genießen und auch jetzt schon in die eigene Partnerschaft investieren. Ihr könnt den Weg zusammen gehen und jeder kann für sich daran wachsen.