Sei ehrlich: Was kannst du so richtig gut?
Um genau das herauszufinden, musst du zunächst wissen, welche Stärken und Neigungen du hast. Du bekommst eine Idee, wie du vorgehen kannst.
Was sind also deine Fähigkeiten? Es sind deine naturgegebenen Stärken und Talente. Und deine Neigungen? Das ist wie du mit deinen Fähigkeiten umgehst. Sie definieren sich also über deine Erfahrungen. Umso vielfältiger deine Erfahrungen sind, desto vielfältiger sind auch deine Fähigkeiten.
Der Mensch lernt zu 90 % über Nachahmung. Es kommt also darauf an welchen kulturellen und familiären Erfahrungen du hast.
Du weißt, dass die Grundlage deines Handelns Bedürfnisse sind. Und diesen nachzukommen stellt den zentralen Teil unseres Lebens da. Ein Baby schreit, weil es Nähe braucht oder vielleicht Hunger hat. Oder beides.
Unsere Bedürfnisse sind ja sehr unterschiedlich ausgeprägt. Wenn du ein hohes Maß an sozialen Kontakten liebst, wirst du dein Leben dafür sorgen, dass du es bekommst. Daraus ergibt sich die Fähigkeit Empathie und Zusammenhalt.
Du verstehst?
Du hast mehr Stärken als Du denkst
Du bist einzigartig!
Am Beginn des Lebens bist du ein unbeschriebenes Blatt und mit jedem Wort, das deine Seiten füllt, entwickelst du entsprechende Stärken. Da mischt auch dein Umfeld mit.Das Besondere daran ist, dass dir seit klein auf eine wahre „Potentialbombe“ innewohnt.
Wenn du genau weißt, was deine Stärken sind und wie du sie nutzen kannst – Dann platzt deine Potenzialbombe! Es ist genauso wichtig seine Schwächen zu kennen, aber im Fokus sollten deine Stärken stellen.
Meine kleine Weltreise und 2.000 Bücher
Vor einiger Zeit habe ich mich auf die Suche gemacht, was ich wirklich gut kann. Was sind denn wirklich meine Stärken? Dabei boten sich mir eine ganze Reihe an Möglichkeiten und ich durfte etliche wundervolle Erfahrungen sammeln.
Mit meinem Mann bin ich um die halbe Welt gereist. – Bevor die Kinder kamen. Wir haben unglaubliches fürs Leben sammeln können. Wir haben so viele verschiedene Kulturen kennenlernen dürfen und dafür bin ich sehr dankbar. Genau diese Erfahrungen können wir heute mit unseren Kindern teilen. Die natürliche Neugierde ist eines der wertvollsten Dinge aus der Kindheit.
Im Familienalltag angekommen, blicke ich zufrieden auf die letzten Jahre zurück. Ich gehe meinen Leidenschaften, meinem inneren Feuer, meinen Stärken, nach.
Eine meiner größten Leidenschaften gehört der Literatur. Bis zum 25. Lebensjahr habe ich um die 2.000 Bücher gelesen. Heute muss ich mich fürs Lesen einfach mehr anstrengen und doch ist es so kraftgebend für mich, dass es auf meiner Agenda landet – sicher!
Da geht doch noch was- JETZT
Hachja, wenn ich ans Klavier spielen denke kommen mir die sanften Klänge, die Ästhetik und die Dynamik, die das Klavierspielen mit sich bringt, in den Sinn. Es strahlt so eine Ruhe aus. Leider war es mir in meiner Kindheit vergönnt ein Instrument zu lernen. Die Möglichkeiten waren halt begrenzt. Mir blieben Triangel und Klanghölzer – doch die Sache mit dem Klavierspielen ging mir nie wirklich aus dem Kopf …
Eines Tages hatte eine Freundin von mir einen schweren Autounfall, der Gottseidank gut ausging!
Sie schien es tatsächlich nicht mal so sehr zu berühren wie mich, denn in mir löste dieses Ereignis eine Blockade:
„Ich kann doch nicht immer sagen, dass ich warte bis ich in Rente bin und Zeit habe. Was ist mit dem Klavierspielen? Das wünsche ich mir schon seit ich denken kann …und das will ich erst lernen, wenn ich nicht mehr arbeiten muss?“ – als ich mir diese Fragen stellte, war ich 27 und ich entschied mich kurzerhand dazu mir endlich ein Klavier zu kaufen!
Denn mal ehrlich: Wer verspricht mir denn, dass ich überhaupt alt werde? Wer verspricht mir denn, dass ich jemals das Klavier spielen lerne? Das muss ich in die eigene Hand nehmen.
Jetzt oder nie!
Tja und noch heute spiele ich voller Freude an meinem Klavier.
Das Großartige ist die Vereinbarkeit mit meiner Familie. Ich liebe es zu sehen, wie meine Kinder ganz selbstverständlich ans Klavier gehen und einfach drauf los klimpern und es genießen. Viel zu oft erlebe ich, dass Kinder ihre Pflicht tun sollen … Sie sollen gut Fußball spielen, sie sollen super Noten schreiben, dies und das. Das hat nichts mit Stärken zu tun.
Als Kind sollte man nur eines:
Einfach im Hier und Jetzt sein und neugierig die Welt entdecken können.
Wir haben einige Instrumente im Haus, die immer und immer wieder voller Neugier durch meine Kinder entdeckt werden. Dabei macht mein Herz einen Hüpfer!
Was kannst du aus meiner persönlichen Geschichte lernen?
Ganz einfach:
Fang an selbst zu gestalten. Deine Stärken sind der Startpunkt.
Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt.
Tu was du willst und vor allem wann du es willst!
Es ist deine Entscheidung.
Punkt!
Weck deine schlummernden Stärken auf!
Neben deinen übergeordneten Fähigkeiten, zum Beispiel der Ordnungsliebe oder Selbstdisziplin, hast du auch Fähigkeiten, die sich erst in kleinen Momenten zeigen. In solchen Momenten entdeckst du plötzlich Fähigkeiten, die du bisher gar nicht von dir kanntest.
Ich konnte mir beispielsweise niemals vorstellen irgendwann mal nachts nur vier Stunden zu schlafen. Doch meine Kinder haben mich eines Besseren belehrt: Es ist sogar sehr gut möglich – heute habe ich gar kein Problem damit. Meine Kinder zeigen mir täglich, wie auch ich das Leben immer wieder neu entdecken kann.
Ich habe intensiv darüber nachgedacht, was ich als Kind eigentlich gerne gemacht habe und ich war von allem begeistert, wo ich kreativ werden konnte. Schon zu Schulzeiten habe ich gerne Geschichten geschrieben.
Umso älter ich wurde, desto weniger bin ich diesen Dingen nachgegangen, obwohl es mir immer große Freude brachte. Irgendwann sind diese Dinge dann komplett verloren gegangen.
Ich freue mich jeden Tag wie verrückt, dass ich durch diesen Blog wieder die Möglichkeit habe diesen Spaß zu haben. Ich werde von Mal zu Mal besser und genieße es meine Gedanken in Worte zu fassen.
Doch der allerschönste Gedanke ist, dass ich mit meinen Texten vielleicht sogar etwas bewirken kann – bei dir!
Aber wie kannst du das nutzen?
Vier Fragen an dich selbst – die SWOT-Analyse
SWO … was?
SWOT steht für …
Strenghts (Stärken) – Was kannst du gut? Was sind deine Fähigkeiten und was deine Fertigkeiten?
Weaknesses (Schwächen) – Was kannst du nicht gut?
Opportunities (Chancen) – Welche Chancen ergeben sich aus deinem Umfeld für dich?
Threats (Risiken) – Welche Risiken hält das Umfeld für dich bereit?
Der springende Punkt ist, dass Stärken und Schwächen oftmals wechselseitig sind:
Wenn eine deiner Stärken eine Hands-on-Mentalität ist, dann bedeutet das auch, dass eine deiner Schwächen die Ungeduld ist.
Wer das eine will, der muss das andere mögen
Das Schöne daran: Wenn du dir klar machst, dass immer eine Wechselwirkung besteht, lernst du auch, deine Schwächen zu akzeptieren, denn wenn du die eine Schwäche nicht hättest, dann gäbe es die wechselseitige Stärke ja gar nicht.
Schwächen gehören zu dir.
Meine größte Stärke sind meine organisatorischen Fähigkeiten: Gerade mit Kindern im Familienalltag kann ich diese Stärke nutzen. Ich liebe es die Dinge in der Hand zu haben und so zu managen, dass es für jedes Familienmitglied passt.
Das macht mich auch als Feel-Good-Manager aus – das Managen von Familie und Leben ist meine Passion. Dennoch brachte das alles früher auch eine Schwäche mit sich: Es fiel mir unheimlich schwer auch mal abzuschalten und an freien Tagen eben nicht alles durchzuorganisieren. Mich mal nur um mich selbst zu kümmern und mir einfach ein Buch zu schnappen und es in Ruhe zu lesen.
Durch diese Erkenntnis konnte ich das aktiv angehen und für mich Wege finden.
Stärken und Schwächens sind Geschwister
Die eigentliche Kunst dabei ist, eine Balance zwischen deinen Stärken und Schwächen herzustellen und zu akzeptieren, dass die Schwächen eben dazugehören.
Lerne sie zu akzeptieren. Versuche nicht auf Biegen und Brechen deine Schwächen zu beseitigen. Nimm sie als etwas wahr, was zu dir dazu gehört und was dich zu dem wertvollen Menschen macht, der du bist.
Und nun zu deinen Stärken!
Leider musste ich sehr oft erleben, dass gerade Frauen ihre Stärken unterschätzen und ihre Schwächen zu sehr in den Vordergrund stellen.
Das muss nicht sein!
Ein erster Schritt ist es sich seinen Schwächen zu stellen und seine Stärken davon abzuleiten. Psst! Ich hab da noch einen Tipp für dich: Du kannst deine Stärken für eine bessere Balance im Familienalltag nutzen!
Wie das gehen soll? Mit einer Familie lebst du nicht mehr für dich, sondern auch für und vor allem mit deiner Familie. Und jedes Familienmitglied hat seine eigenen Stärken und Schwächen.
Das bedeutet für dich: Wenn du herausfindest, wer welche Stärken hat, dann könnt ihr sie als Familie so einsetzen, dass die wechselseitigen Schwächen des jeweils anderen aufgefangen werden. Das bringt allen Beteiligten mehr Spaß am Alltag. Jeder kann das tun, was er am besten kann und am liebsten macht. Quasi eine Win-win-Situation. Was willst du mehr? Damit seid ihr als Familie auf der Zielgeraden zu einem entspannten Alltag!
Bemerkenswerter Beitrag der zum Überdenken anregt.
Rücklickend waren meine eingebildeten Schwächen der größte Glücksfall.